Geschichte

Der Jodelklub Sursee wurde nicht wie oft angenommen erst 1931 gegründet, sondern bereits am 1. April 1924 unter dem Namen "Jodelklub Fidelio". Damit war er die fünfte Gründung dieser Art in der Innerschweiz. Die treibende Kraft hinter der Gründung war die in der Deutschschweiz nach dem Ersten Weltkrieg aufkommende Heimatbewegung, die zahlreiche Gruppen hervorbrachte, die sich der Pflege von Volksbrauch und Tradition widmeten, darunter Jodelklubs, Trachtengruppen, Fahnenschwinger und Alphornbläser.

Nach einer kurzen Pause im Jahr 1930 wurde der Klub neu ins Leben gerufen und trug fortan den Namen "Jodelklub Sursee". Mitglieder stammten damals aus der gesamten Region, einschließlich Sempach-Station. Als Dirigent konnte der Lehrer Peter Bucher aus Oberkirch gewonnen werden. Die Proben fanden abwechselnd im Sempacherhof, in Sempach-Station und im Musiksaal des Schulhauses St. Georg in Sursee statt. 1931 wurde der Jodelklub Sursee in den Zentralschweizer Jodelverband aufgenommen – eine Entscheidung, die von den Gründungsmitgliedern des Vereins "Fidelio" nicht immer nachvollzogen werden konnte.

In den 1930er Jahren pflegte der Jodelklub Sursee eine enge Zusammenarbeit mit der Trachtengruppe Sursee und gestaltete gemeinsam mehrere Konzerte, ganz im Sinne der Heimatbewegung. Die Presse würdigte diese Zusammenarbeit mit den Worten: „Der Jodelklub und die Trachtenleute gehören zu den Lieblingen des Volkes.“

Die oben abgebildete Aufnahme, die in der von Carl Beck zusammengestellten Fotosammlung im Archiv der Korporation Sursee als aus dem Jahr 1956 stammend vermerkt ist, wurde tatsächlich am 10. Oktober 1955 im Atelier Friebel aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt präsentierte der Jodelklub Sursee seine neue Luzerner Tracht, die in zwei Veranstaltungen am 2. und 9. Oktober 1955 im Saal des Hotels Eisenbahn der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Im Jahr 1956, dem Jubiläumsjahr „700 Jahre Stadt Sursee 1256–1956“, war der Verein unter der Leitung von Georges Friebel weiterhin sehr aktiv. Zusammen mit der Solojodlerin Antoinette Leibundgut begeisterte er bei zahlreichen Anlässen die Freunde der Volksmusik und des einheimischen Liedgutes.

Stadtarchiv Sursee